25. November 2012

25.11.12 - les papillons

Ich will nur noch aus Haut und Knochen bestehen. Will so dünn sein, dass ich eigentlich schon zerfalle.
Ich will nichts mehr wiegen. So leicht sein, dass ich einfach abhebe und davon fliege. Ich will frei sein und fliegen. So wie all die Schmetterlinge in ihren buntesten Farben, so fröhlich, so leicht, so glücklich. So will ich sein.
Ich will, dass man jeden einzelnen meiner Knochen sieht, dass sie rausstechen und dass es nicht mehr schön aussieht. Ich will soo unendlich dünn sein!
Ich will hungern.
Ich will das köstlichste Essen anschauen, richen und mir vorstellen, wie unglaublich es schmeckt, fühlen wie mein Magen danach schreit. Und ich will es verweigern, ich will stark sein und es einfach nur anschauen. Es genießen, in dem ich es nicht esse.
Meine Beine sollen so dünn sein, dass sie mich kaum mehr tragen können. Meine Arme so dünn, dass ich nicht einmal mehr ein kleinses Stück Apfel in die Hand nehmen kann. Und meine Schlüsselbeine sollen hervorstechen und schreien: Seht mich an! Seht her wie dünn ich doch bin!
Unter meinen Schlüsselbeinen soll man anfangen können meine Rippen zu zählen und selbst wenn ich eigentlich enge Sachen trage, sollen sie an mir hängen, wie ein viel zu großer Sack Kartoffeln.
Ich will hungern, solange bis ich nicht mehr weiter kann.
Ich will nichts mehr essen. Denn das macht mich fett. Es macht mich fett und ich will nicht fett sein. Denn dann kann ich nicht fliegen und nicht frei sein und genau das ist es doch was ich will.
Ich will fliegen und ich will frei sein.

Einfach nur meine Flügel ausspannen und abheben. Alles da lassen und davon fliegen. Einfach alles vergessen.
Ich bin dann frei und ich kann glücklich sein. Ich werde davon fliegen, weit weg wo mich niemand finden kann. Ich werde dann glücklich sein, ganz frei und ohne Sorgen oder Probleme. Ich werde so glücklich sein.
Einfach nur meine Augen schließen und wo anders sein. Ich will fliegen, weit weit weg, in eine Welt, die gar nicht wirklich existiert. In eien Welt, in der es mir gut geht. Einfach nur meine Augen schließen und fliegen.

Überall strahlen die Blüten in den kräftigsten und schönsten Farben. Farben, die so schön sind, dass sie nur in der Vorstellung existieren. Und überall fliegen Schmettlinge. Frei, leicht und überaus bezaubernd.
Locker schlagen sie mit den Flügeln und verbreiten dabei ihre Magie. Die atmest die die sanfte Frühlingsluft ein, spürst wie sie deine Lungen füllt. Auf einmal überkommt dich dieses Gefühl von Glück. Du schließt deine Augen, bist komplett schwerelos. Du richst die Blumen, den Duft, der so weich ist, so frühlinshaft, so angenehm.
Du nimmst einen weiteren Atmenzug dieser magischen Luft. Du drehst dich und da sind nur noch diese bunten Farben, dieses Glück, diese tiefe Zufriedenheit und Ruhe, die auf einmal von dir ausgeht.
Du bist frei!


Kensi :**

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