25. Februar 2013

25.02.2013

Besser. Zum ersten Mal, dass ich das Gefühl habe, dass die Tabletten auch wirklich was helfen.
Es ist schwer zu beschreiben, doch ich fühle mich ... ausgeglichener, vielleicht. Definitiv aber motivierter und lebensfreudiger. Niemals hatte ich mir vorgestellt, dass Tabletten tatsächlich so viel bewirken können.

Gestern war der Geburtstag meines Vaters. Der Tag war sogar richtig gut. Mein Vater war ganz anders: freundlicher und er hat sogar mit mir geredet. Auch am Freitag schon kam er mir verändert vor. Nett, etwas, dass ich nicht von ihm kenne.
Gestern waren dann Freunde meiner Eltern erst zum Kaffeetrinken und dann noch zum Abendessen eingeladen. Es gab Kuchen, sehr viel Kuchen; Marlene-Kuchen (Schocko-Kirsch-Blechkuchen), Buttermilchschnitten und eine Schwarzwälderkirschtorte.
Von der Schwarzwälderkirschtorte habe ich nichts probiert und von den Buttermilschnitten nur ein kleines Stück, von dem Marlene-Kuchen sogar zwei Stücke. Desweiteren habe ich 3! weiße Schokoladen getrunken, als ich bei meiner Freundin im Café war und danach sind wir noch Döner essen gegangen.
Also nicht wirklich gut.
Heute dann war das mit dem Essen auch schon wieder ein wenig seltsam: Ich habe ein Müsli gefrühstückt, in der Pause hatte ich einen Schokoladenmuffin, zu Mittag dann ein Brot mit Schinken und dafür dann aber keine Nachspeise, die ich sonst immer habe. Zu Abend gabs dann Tintenfisch und zwei Stück Baguette.
Wieder nicht so gut.

Das mit dem Essen ist besser geworden, doch von "gut" ist es noch weit entfernt. Aber ich will das durchziehen, ich will das schaffen.


Kensi :**

24. Februar 2013

24.02.2013

Alles klar? nein.

Wieder mal habe ich in meiner unendlichen Leichtgläubigkeit an das Gute in den Menschen geglaubt und wurde von der bitteren Wahrheit, dass es etwas wie "das Gute" gar nicht gibt, hart getroffen. Aber anstatt daraus zu lernen, werde ich diesen Fehler immer wieder machen und jedes Mal aufs Neue wird eine Welt für mich zusammen brechen.
Aber damit müsste ich inzwischen doch schon ganz gut umgehen können, nicht?

In meiner Unfähigkeit mit soetwas umgehen zu können, fange ich an mich zu isolieren. Mich in meinem Zimmer einzusperren, meine Arme aufzuschneiden und Tabletten mit Alkohol runter zu schlucken. Wieder. Immer wieder.
Besessen von dem Wunsch glücklich zu sein und begleitet von der Angst wieder verletzt zu werden.

Ich will feiern. Einfach alles vergessen. Mich mit Alkohol glücklich trinken, mit ein paar Pillen die Farben noch bunter werden lassen und so lange tanzen, bis die Diskolichter anfangen zu verschwimmen und du durch ein Farbenmeer fliegst, begleitet von Musik, die schmerzhaft laut in deinem Kopf dröhnt und dich alles vergessen lässt.


Kensi :**


17. Februar 2013

17.02.2013

Es ist nicht dieses Leben, das ich nicht ertrage, sondern das bin ich.
Immer zu bin ich dieses Monster, das alles zerstört.
Ich will nicht, dass meien Freunde mich ertragen müssen, doch ich kann auch nicht ohne sie. Und so mach ich mich kaputt. Doch was noch viel schlimmer ist, ich mache sie kaputt, diejenigen, an denen mir am meisten liegt, diejenigen, die ich so unbedingt brauche in meinem Leben.

Ich hasse dieses Leben, ich hasse mich selbst. Ich kann mein Spiegelbild nicht ertragen. Wenn ich langsam dabei zusehe, wie ich mich verändere, wie ich von dem netten, braven Mädchen immer mehr zu einem kaputten Stück leerem Körper werde. Ausgehölt, leer, alleine.
Ich ertrage es nicht, alleine zu sein. Ich ertrage es nicht, unter Menschen zu sein. Ich distanziere mich von meinen Freunden und im selben Moment klammere ich an ihnen fest und ziehe sie mit in mein Leben, die Hölle.
Ich mache sie kaputt, obwohl ich doch genau das vermeiden möchte. Sie sollen mich in Ruhe lassen, mich vergessen, das ist besser für sie. Aber ich kann sie nicht gehen lassen, ich halte sie fest, ziehe sie zurück zu mir.

Und jedes Mal, wenn ich denke, es ist ok, es geht, alles ist gut, dann wird es wieder schlimmer, schlimmer noch als zuvor.


Kensi :**

16. Februar 2013

16.02.2013

Die kalte Metallklinge liegt auf meinem Handgelenk. Ich ziehe sie über meine weiche Haut, sehe die rote Spur, die sie hinterlässt.
Fuck. Warum kann die Scheiße nicht einfach aufhören? All der Schmerz verschwinden? Nein, stattdessen wird er immer schlimmer, unaufhaltsam und zerstörerisch.
Ich drehe durch, ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr! Ich halte das nicht mehr länger aus.
Warum muss ich so krank kaputt sein? 
Das Blut läuft über meinen Arm, tropft auf den kalten Boden. Noch ein Schnitt, tiefer. Ich könnte das ganze jetzt beenden ...


Kensi :**

15. Februar 2013

15.02.2013 / 2

Nein, es ist nicht in Ordnung. Verdammt.
Ich hasse mich. Ich verabscheue mich. Ich verabscheue dieses Monster, dieses dreckige, beschissene, kranke Monster, das ich bin. Ich hasse alles an mir. Alles.
Doch am meisten hasse ich, dass ich nicht nur mein eh schon kaputtes Leben noch weiter ruiniere, sondern dass ich das Leben der Menschen, die ich am meisten mag zerstöre. Ich mache sie kaputt genauso wie ich auch mich kaputt mache.
Und wieder ist da der Wunsch, einfach nur zu sterben. Einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen ...
Niemand müsste mich mehr ertragen, endlich könnten sie glücklich werden - ohne mich!
Doch würden sie mich vermissen? Ich glaube nicht. Sie wären froh darüber, endlich ohne mich zu sein, endlich frei zu sein. Sie würden es doch nicht einmal bemerken. Tun sie doch nie.
Ich könnte es einfach beenden. All der Schmerz wäre weg ... Ich wäre frei.


Kensi :**

15.02.2013

Spätestens jetzt ist nichts mehr von dem braven Mädchen von damals mehr übrig. Und ich finde es gut. Mir gefällt es.
War ich früher brav, anständig, habe Alkohol, Drogen und Rauchen verabscheut, bin ich jetzt das absolute Gegenteil: Alkoholexzesse, Drogen und gestern meine erste Zigarette.

Aber es gefällt mir. Ich kann dann einfach abschalten und alles vergessen, all die Gedanken, die mich Tag und Nacht verfolgen, die mein Leben zu einem nie endenden Albtraum machen.
Dann bin ich frei von all dem, was mich immer zu auf den Boden runter zieht, was schwer an mir hängt und mich kaputt macht. Dann hab ich das Gefühl fliegen zu können, weg von all dem, weg von meinem Leben. 


Kensi :**


14. Februar 2013

14.02.2013

Heute endlich wieder weggehen. Wie sehr ich es vermisst habe ...
Der Alkohol steht schon in meinem Zimmer bereit, meine Freundinnen kommen gleich und wahrscheinlich auch noch J., M. und ein paar Kumpels von denen.
Die Nacht wird so hammer!


Kensi :**





13. Februar 2013

13.02.2013

Ich melde mich auch wieder.
Über das Wochenende bis gestern Abend war ich in Italien beim Skifahren. Es war super! Das Wetter war zum mindestens die ersten beiden Tage traumhaft. Der Himmel war wolckenlos, der Blick unendlich.
Wir waren zusammen mit einer Reisegruppe da, wobei wir uns eigentlich alle schon kannten. Das Hotel hatte einen riesigen Pool, mehrere Whirlpools und Saunas. Meistens hatten wir alles für uns alleine und haben es geschafft unmengen Scheiß zu bauen. Es haben sich sogar relativ viele andere Hotelgäste bei uns beschwert. Nicht das wir deswegen aufgehört hätten. ;)

Mit dem Essen hat es nicht so gut geklappt wie erhofft, jedoch besser als ich erwartet hatte. Teilweise habe ich in der Früh nur einen Joghurt gegessen und am Abend deutlich weniger als alle anderen.
Zurzeit ist der Wunsch abzunehmen so groß wie noch nie. Für morgen habe ich mir vorgenommen nicht mehr als 1000 kcal zu essen (ich weiß - das ist ziehmlich viel). Ich will besonders darauf achten regelmäßig zu essen und auf gar keinen Fall zwischen durch. Dann werde ich die Mahlzeiten immer mehr verkleinern und mich auch immer gesündern ernähren.
Bis zu meinem Geburtstag im April will ich wieder unter 50kg wiegen.

Ich habe die letzten Tage bemerkt, dass ich immer seltsamer werde ...
Ich verletze mich selbst und liebe den Schmerz, lasse meine Skistiefel beim fahren aber offen, weil es sonst zu weh tut (es hat ein wenig gedrückt). Dann fahre ich also mit offenen Skistiefeln und habe panische Angst mich zu verletzen.


Kensi :**

6. Februar 2013

6.2.13

Wütend. Unglaublich wütend auf mich selbst, darauf das ich so ein Monster bin, so eine Versagerin.
Ich mache alles kaputt. Ich zerstöre alles. Mich. Was ich erreicht habe. Meine Freunde. Diejenigen, die ich liebe.
Ich will nicht so sein. Gott, nein, verdammt! Ich hasse mich. Ich verabscheue mich und ich verstehe auch nicht, wie es Andere mit mir aushalten können. Ich kann nicht verstehen, wie Andere freiwillig Zeit mit mir verbringen können oder mich gar mögen können. Nein, das ist unmöglich!

Ich drehe durch. Ich drehe immer mehr durch. Und gerade, wenn ich auch nur den leisesten Funken Hoffnung verspüre, es könnte doch nach dieser schrecklichen Zeit endlich wieder besser werden, dreht sich wieder alles und es fängt erneut an schlimmer zu werden.
Es ist erträglicher als zu der Zeit nach Weihnachten und ich merke auch, wie es trotz allem wieder bergauf geht. Ich bin nicht mehr so unmotiviert, hab es sogar geschafft anzufangen mein Zimmer aufzuräumen, doch bereits nicht mal einen Tag später haben sich wieder die Klamottenberge auf meinem Stuhl gestapelt und die Taschen überdecken den Boden.
Ich habe mir vorgenommen für die Schule etwas zu tun, aber daraus ist nicht geworden. Meine Noten sind schlechter als je zuvor und das genau dann, wenn es doch am wichtigsten wäre, dass sie gut sind. Das geht alles in mein Abitur mit ein, doch das scheint nicht in mein winziges, verkrüpeltes, krankhaftes, nicht-existierendes, behindertes Gehirn zu gehen. Und natürlich: wieder lerne ich nichts.
Gerade wenn ich mich mit jeden gut verstehe, werde ich zu dem Monster, das ich bin, und zerstöre all das. Umso besser ich mich mit meinen Freunden verstehe, umso unerträglicher wird es. Und doch: Ich bin süchtig nach dieser Nähe. Brauche sie und tue alles dafür, sie zu bekommen.
Aber genau dadurch mach ich alles kaputt. Genau durch dieses klammernde Verhalten, schiebe ich die Personen von mir weg und sie fangen sich an von mir zu distanzieren. Sie erkennen, was für ein Monster ich in Wirklichkeit bin und wollen nichts mehr mit mir zu tun haben. Sie sind genervt von mir, wollen mich loswerden und schämen sich für mich.
Und dann bin es ich, die sich von den Anderen distanziert. Die auf einmal mit niemandem mehr spricht und sich nicht mehr mit Freunden trifft. Denn die Angst, sie zu verlieren ist schlimmer als alles andere.

Ich bin ein Monster. Und verdammt, ich will nicht dieses Monster sein. Nein, ich will gesund sein. Ich will einfach nur verdammte Scheiße noch mal gesund sein. Ich will kein Monster sein. Ich will das nicht! Nein! Nein! Nein!
Ich halte das nicht mehr aus. Wo ich war, hinterlasse ich Spuren der Verwüstung, des Schmerzes, ... grauenhaft!
Niemand soll mich ertragen müssen. Niemand hat es verdient mich ertragen zu müssen. Ich will niemanden sehen, alleine sein, in einem Raum eingesperrt. Gleichzeitig jedoch will ich in den Arm genommen werden, die Liebe bekommen, die ich nie bekommen habe.
Aber wie soll das funktionieren? Wenn ich mich doch noch nicht einmal berühren lasse. Bei der kleinsten Bewegung zucke ich zusammen, ich drehe mich ruckartig weg und ich verliere die Kontrolle über mich. Nur weil jemand mich berühren will.

Was ist das für eine verrückte kranke Welt in der ich lebe?


Kensi :**


5. Februar 2013

5.2.13

glücklich. glaub ich.

Ich verspüre weder das Gefühl mich verletzen zu müssen, noch will ich mich betrinken.
Das Wochenende war allerdings ganz anders. Neue Narben und wenig Erinnerungen. Aber sonst eingetnlich gar nicht so schlecht.

Mit M. habe ich abgeschlossen. Es macht mich fertig, wie er mich immer ignoriert.
Gestern war es die Hölle, doch heute ist es mich nicht schwer gefallen ihn nicht zu beachten. Im Gegenteil, ich wollte gar nicht mit ihm reden und ich wollte auch nicht hören, was er zu sagen hatte. Es hat sogar gut getan. Und doch hat es auf eine Art und Weise wehgetan die ich nicht verstehe.
Ich bin traurig, weil ich dachte, dass wir Freunde gewesen wären und weil ich mich so in ihm getäuscht habe.
Aber ich bin froh darüber, dass ich nach all den Wochen endlich mit ihm abgeschlossen habe. Heute in der Schule habe ich ihn behandelt, als wäre es einfach nur jemand, der halt auf dieselbe Schule geht. Es war nicht schwierig oder kompliziert, es war total natürlich und als wäre da nie mehr gewesen. Es war seltsam.


Kensi :**