30. Januar 2013

30.1.13

Ich weiß nicht warum, doch es ist wieder schlimmer. Im einen Moment war alles in Ordnung und im nächsten war ich angespannt, agressiv und dissotiativ.
Außerdem ist da schon wieder dieses unstillbare Verlangen, mir mit einer Klinge tief in die Haut zu schneiden und dabei zuzusehen, wie das Blut langsam an meinem Arm herunter läuft.

Gleichzeitig aber will ich einfach nur normal sein, gesund und kein solches Monster. Ein Monster, das sich selbst und alles um sich herum zerstört. Ein egoistisches, wahnsinniges Monster.

Doch im Moment drehe ich einfach nur durch. Ich will das es aufhört, doch das tut es nicht. Es ist wie in einem Albtraum aus dem man nicht erwacht.
Der Druck lässt nicht nach.
Ich will entfliehen aus dieser Hölle. Frei sein. Loslassen.


Kensi :**

29. Januar 2013

29.1.13

Langweile.
Eigentlich sollte ich lernen, doch ich kann es nicht. Ich kann mich nicht konzentrieren und kann nicht einmal die Hefteinträge lesen. Jedes Mal wenn ich es versuche, weiß ich danach nichts mehr. Für mich sind das einfach nur viele Buchstaben aneinander gereiht, die jedoch keinen Sinn ergeben.
Ich hasse Langweile. Ich fange an, mir viel zu viele Gedanken über Dinge zu machen, über die ich nicht nachdenken sollte.

Ich glaube ich habe zugenommen. Gewogen habe ich mich nicht, ich habe immer noch zu viel Angst davor, aber ich glaube, dass ich zugenommen habe.
Heute habe ich es sogar geschafft relativ regelmäßig zu essen. In der Früh war es zwar zu wenig und in der Pause dann dafür ein Muffin, aber Mittag und Abend waren eigentlich in Ordnung.
Bis Freitag will ich noch mindestens 1kg abnehmen. Ich muss das einfach schaffen. Am Freitag ist nämlich ein Ball an unserer Schule und dafür will ich wenigstens ein winziges bisschen besser aussehen als jetzt.

Im Moment bin ich eine fette hässliche Tonne. Überall ist das Fett; an meinen Armen, an meinen Beinen, an meinem Po, an meinem Bauch, in meinem Gesicht, ... Es ist schrecklich. Es ist die Hölle. Ich will das nicht. Ich will nicht fett sein. Aber ich bin es. Ich bin hässlich und fett und unwürdig.
Und ich hasse mich dafür. Ich hasse mich für jedes kleinste Gramm, dass ich unfähig bin abzunehmen.


Kensi :**

25. Januar 2013

25.1.13

Es ist besser. Nicht mehr ganz so unerträglich, die Schnitte werden weniger.
Nein, ich habe wirklich das Gefühl, dass es mir besser geht. Die Depressionen sind weniger und das mit dem Essen funktioniert auch wieder besser. Nur in der Schule läuft es noch nicht gut, sogar schrecklich. Aber das bekomme ich hin.

Das mit dem Essen war in den letzten Wochen die reinste Hölle. Ich habe gehungert, mich vollgefressen und alles wieder ausgekotzt. Jetzt versuche ich erstmal wieder 3 "normale" Mahlzeiten am Tag zu essen. Danach werde ich das ganze immer weiter reduzieren.


Kensi :**

20. Januar 2013

20.1.13

Es geht. Nein wirklich, das Wochenende war sogar ... in Ordnung.

Am Samstag hab ich M. getroffen. Obwohl ich direkt neben ihm stand, hat er mich nicht beachtet. Den ganzen Abend lang.
Es macht mich fertig. Am liebsten würde ich mit ihm darüber reden wollen, doch ich habe keine Ahnung, was ich ihm dann sage. Ich will doch nur, dass es so wird wie es war und ich will ihn verdammt noch mal nicht verlieren.
Aber im Moment habe ich das Gefühl, dass wir Beide immer weiter auseinander driften. Früher konnte ich mit ihm über alles sprechen und jetzt grüßt er mich nicht einmal mehr. Es macht mich kaputt.

Heute hat meine Nachbarin zu mir gemeint, dass ich total abgenommen hätte. Ich habe mich super gefreut, auch wenn mir klar war, dass das nicht stimmt.
In den letzten Tagen habe ich Schokolade in mich hineingestopft als würde mein Leben davon abhängen und am Samstag war ich sogar Pizza essen.


Kensi :**

17. Januar 2013

17.1.13

Ich sollte eigentlich im Moment an meinem Schreibtisch sitzen und Ethik lernen, aber ich kann nicht.
Ich fühle mich ausgelaugt, fertig, kaputt, ... ich kann nicht mehr. Ich breche zusammen, jeden verdammten Tag.

Die Schlafstörungen sind so schlimm wie noch nie, meine Konzentration nicht mehr vorhanden und ich bin dissoziativ wie noch nie.
Zuhause halte ich es nicht mehr aus. Meine Eltern merken es nicht einmal, wie sehr sie mich mit ihrer ignoranten Art verletzen. Und wenn ich versuche mit ihnen zu reden, dann verschlimmert das das Ganze nur noch.
Ich könnte ihnen ins Gesicht schreien, dass es mir scheiße geht und sie würden es nicht hören.


Kensi :**

16. Januar 2013

16.1.13

Und wieder fließt das Blut langsam über meinen Arm bevor es lautlos auf den Boden tropft.

Es wird immer unerträglicher. Ich will schreien, doch ich kann nicht. Da ist nichts mehr in mir, nur die endlose Leere, die mich immer weiter zerstört.
Ich vermisse das Gefühl der Freiheit, wenn ich einfach alles vergessen kann. Und ich vermisse das Glücklich-sein. Ich vermisse wie ich einmal war.


Kensi :**

14. Januar 2013

14.1.13

Ich will abnehmen, abmagern und aushungern.
Keinen einzigen Bissen will ich mehr zu mir nehmen. Nie wieder Essen. Nie wieder!
All das Fett soll verschwinden, meine Knochen hervorstechen, als würden sie rufen: Seht her, seht wie dünn ich bin!

Meine Wangenknochen sollen deutlich aus meinem Gesicht stechen, meine Augen riesig erscheinen, meine Arme wie dünne, zerbrechliche Ästchen wirken, meine Beine eine einzige unwirklich Linie sein. Meine Rippen soll man zählen können und meine Schlüsselbeine stechen hervor, als würden sie nicht zu mir gehören.
Ich hungere die Leere aus mir raus. Sie wird einfach verschwinden, als wäre sie nie dagewesen ...

Ich fühle mich unwirklich, nicht real.
Alles zieht an mir vorbei, wie in einem Film oder in einem schrecklichen Albtraum. Es zieht vorbei und doch bist du mitten drinnen.

Und ich werde nicht mehr essen. All diese Kalorien. Ich will sie nicht mehr.
Ich will dünn sein. Schrecklich dünn. Abgemagert. Ausgehungert.



Kensi :**

13. Januar 2013

12. Januar 2013

12.1.13

Ich liebe das Blut, wie es über meinen Arm läuft.
Und ich kann einfach nicht aufhören. Ich muss weiter machen; immer tiefere Schnitte, immer öfter und doch spüre ich nichts. Nur die zerstörerische Leere, die sich in mir immer weiter ausbreitet.

Alkohol, bis ich alles vergesse; Musik, das meine Ohren schmerzen; Tabletten; Lichter, die sich wild und bunt durch den Raum bewegen; Tanzen, damit ich mich einfach frei fühle; ...

Und wieder Schnitte, tiefer, länger, auf die möglichst schmerzhafteste Art und Weise.
Niemand bemerkt es, niemand bemerkt mich. Ich bin alleine.


Kensi :**

8. Januar 2013

8.1.13 - Triggergefahr!

Mein Magen ist leer, schreit nach Essen; doch ich kann nicht.

Die Leere in mir ist schrecklich, wie sie sich immer weiter ausbreitet, unerträglich, wie sie mich zerstört und alles das, was ich liebe.
Ich lege die Klinge auf meinen Arm, aber ich spüre nichts. Nicht den leisesten Schmerz. Dabei will ich ihn doch spüren, ich will spüren, wie die Klinge tief in meine Haut schneidet, mein Fleisch durchbohrt und das Blut meinen Arm entlang fließt.

Und dann ist da zugleich der Wunsch einfach nur normal zu sein, ohne das Verletzten, die Ängste und die ganzen Essstörungen.
Dieser tiefe Wunsch in mir, trotz des Wissens, dass es niemals so sein wird.

Und ich drücke fester. Ich spüre nichts. Ich bin weit weg, irgendwo in meiner eigenen Welt. Aber ich will doch normal sein. Ich will meine Freunde nicht verlieren. Ich will sie nicht zerstören. Ich will nicht, dass sie mich ertragen müssen. Wieder drücke ich fester zu, ziehe die Klinge langsam über meinen Arm.
Das Blut fließ nach unten. Ich sehe dabei zu, aber ich nehme es gar nicht wirklich war. Alles ist so unwirklich, so unreal. Warum kann ich nicht "da sein"?

Wieder drücke ich fester zu. Ich ertrag die Leere in mir nicht mehr. Sie zerstört mich, sie zerstört alles um mich herum, sie zerstört die Leute, die ich liebe.
Meine Brust zieht sich schmerzhaft zusammen. Ich will schreien, doch ich kann nicht.

Ich sehe auf die Klinge in meiner Hand, blutrot. Ich leg sie weg, wasch die Wunde aus, verbinde sie sorgfältig, versuche die Blutung zu stoppen. Ich ziehe meinen Ärmel über den Verband, räume die Sachen weg.
Ich sehe in den Spiegel und erkenne ein glückliches, hübsches Mädchen mit einem wunderschönen Lächeln. Es ist, als wäre nie etwas passiert; es ist wie immer.
Aber das bin nicht ich, die ich da sehe. Das ist eine Fremde.


Kensi :**

6. Januar 2013

6.1.13

Gestern war ... chillig, cool und verwirrend. Der Abend hat mich ziehmlich durcheinander gebracht.

Kurz zusammen gefasst: Es gab jede Menge einfersüchtige Jungs, die alle um mich rumstanden. Und meinen besten Freund, mit dem ich was hatte.

M. war dicht, wir haben zusammen getanzt und er hat mich geküsst. Danach saßen wir ewig kuschelnd auf einem Sofa, seine Kumpels gegenüber - alle uns beobachtend, keine 2m weiter an der Bar ein Typ den ich an dem Abend kennen gelernt habe und jede Menge Kumpels von mir, die sich zu uns gesetzt haben oder immer wieder gekommen sind.
Das Wissen, dass sie alle was mit mir wollten war unglaublich.
M. hat mich die ganze Zeit im Gesicht geküsst; irgendwie war es super schön, wie wir einfach nur dasaßen und es hat sich kein bisschen falsch angefühlt.
Aber als wir uns geküsst haben, war es anders. Es war weder so, wie mit all den anderen Typen, aber auch nicht so wie bei J. Ich weiß nicht, es war einfach irgendwie komisch und allein der Gedanke daran ist verrückt.
J. kam auch öfters zu uns, hat sich nach dem Zustand meiner Freundin erkundigt, Fotos von uns gemacht, ...  und der Blick mit dem er M. und mich angesehen hat, war viel sagend.

Gegen Ende habe ich zu M. gemeint, wir sollten das Ganze einfach vergessen. Er hat nicht wirklich geantwortet und ist danach ohne etwas zu sagen verschwunden.
Als wir ihn versucht haben zu erreichen, hatte er sein Handy ausgeschalten.

Jetzt bin ich ziehmlich durcheinander, weil ich keine Ahnung habe was ich tun soll. Ich muss auf jeden Fall mit M. über gestern reden.
Ich habe Angst, dass das zwischen uns jetzt anders ist als zuvor. Ich mochte wie es war und ich will ihn auf gar keinen Fall verlieren!


Kensi :**

3. Januar 2013

3.1.13

Nichts. Nur die roten Tropfen, die über meinen Arm laufen.
Diese Leere. Sie zerstört mich. Ich kann nicht mehr.
Immer weiter breitet sie sich in mir aus, immer weiter zerstört sich mich, verschlingt mich. Immer weiter, bis irgendwann nichts mehr von mir selbst übrig ist.
Da ist nur noch dieses Fremde. Diese fremde Person im Spiegel, die ich nicht kenne. Dieser leblose Körper.

Ich will, dass das aufhört. Es soll aufhören. Ich will aus diesem schrecklichen Albtraum erwachen! Ich will die Zeit so lange zurück drehen, bis ich einfach nicht mehr existiere. Bis ich verschwinde, mich einfach auflöse.
Warum? Verdammt, warum?


Kensi :**