6. Februar 2013

6.2.13

Wütend. Unglaublich wütend auf mich selbst, darauf das ich so ein Monster bin, so eine Versagerin.
Ich mache alles kaputt. Ich zerstöre alles. Mich. Was ich erreicht habe. Meine Freunde. Diejenigen, die ich liebe.
Ich will nicht so sein. Gott, nein, verdammt! Ich hasse mich. Ich verabscheue mich und ich verstehe auch nicht, wie es Andere mit mir aushalten können. Ich kann nicht verstehen, wie Andere freiwillig Zeit mit mir verbringen können oder mich gar mögen können. Nein, das ist unmöglich!

Ich drehe durch. Ich drehe immer mehr durch. Und gerade, wenn ich auch nur den leisesten Funken Hoffnung verspüre, es könnte doch nach dieser schrecklichen Zeit endlich wieder besser werden, dreht sich wieder alles und es fängt erneut an schlimmer zu werden.
Es ist erträglicher als zu der Zeit nach Weihnachten und ich merke auch, wie es trotz allem wieder bergauf geht. Ich bin nicht mehr so unmotiviert, hab es sogar geschafft anzufangen mein Zimmer aufzuräumen, doch bereits nicht mal einen Tag später haben sich wieder die Klamottenberge auf meinem Stuhl gestapelt und die Taschen überdecken den Boden.
Ich habe mir vorgenommen für die Schule etwas zu tun, aber daraus ist nicht geworden. Meine Noten sind schlechter als je zuvor und das genau dann, wenn es doch am wichtigsten wäre, dass sie gut sind. Das geht alles in mein Abitur mit ein, doch das scheint nicht in mein winziges, verkrüpeltes, krankhaftes, nicht-existierendes, behindertes Gehirn zu gehen. Und natürlich: wieder lerne ich nichts.
Gerade wenn ich mich mit jeden gut verstehe, werde ich zu dem Monster, das ich bin, und zerstöre all das. Umso besser ich mich mit meinen Freunden verstehe, umso unerträglicher wird es. Und doch: Ich bin süchtig nach dieser Nähe. Brauche sie und tue alles dafür, sie zu bekommen.
Aber genau dadurch mach ich alles kaputt. Genau durch dieses klammernde Verhalten, schiebe ich die Personen von mir weg und sie fangen sich an von mir zu distanzieren. Sie erkennen, was für ein Monster ich in Wirklichkeit bin und wollen nichts mehr mit mir zu tun haben. Sie sind genervt von mir, wollen mich loswerden und schämen sich für mich.
Und dann bin es ich, die sich von den Anderen distanziert. Die auf einmal mit niemandem mehr spricht und sich nicht mehr mit Freunden trifft. Denn die Angst, sie zu verlieren ist schlimmer als alles andere.

Ich bin ein Monster. Und verdammt, ich will nicht dieses Monster sein. Nein, ich will gesund sein. Ich will einfach nur verdammte Scheiße noch mal gesund sein. Ich will kein Monster sein. Ich will das nicht! Nein! Nein! Nein!
Ich halte das nicht mehr aus. Wo ich war, hinterlasse ich Spuren der Verwüstung, des Schmerzes, ... grauenhaft!
Niemand soll mich ertragen müssen. Niemand hat es verdient mich ertragen zu müssen. Ich will niemanden sehen, alleine sein, in einem Raum eingesperrt. Gleichzeitig jedoch will ich in den Arm genommen werden, die Liebe bekommen, die ich nie bekommen habe.
Aber wie soll das funktionieren? Wenn ich mich doch noch nicht einmal berühren lasse. Bei der kleinsten Bewegung zucke ich zusammen, ich drehe mich ruckartig weg und ich verliere die Kontrolle über mich. Nur weil jemand mich berühren will.

Was ist das für eine verrückte kranke Welt in der ich lebe?


Kensi :**


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